Fagus sylvatica
Die Mutter des Waldes
Die Buche, auch Rotbuche genannt, kommt am häufigsten im östlichen Jura und im Tessin vor. Dank ihrer Häufigkeit – rund 19 Prozent aller Bäume in der Schweiz gilt sie als «Mutter des Waldes». Sie wächst hauptsächlich in Laub- oder Mischwäldern auf einer Höhe von bis zu 1400 Metern und wird dabei bis zu 30 Meter hoch. Ohne menschliches Einwirken wäre die Rotbuche die wohl häufigste Waldbaumart. Sowohl die natürliche Waldverjüngung in der Schweiz als auch die Klimaerwärmung führt dazu, dass die Buche sich immer mehr verbreitet. Ihre Stämme ragen säulenartig auf, und die laubtragenden Äste setzen erst in etwa 15 Meter Höhe an, sodass Buchenwälder einen hallenartigen Charakter bekommen. Diese sogenannten Buchenhallenwälder dienten im Mittelalter als Vorbild für den Bau von Kathedralen. Vermutlich wurden die ersten Buchstaben oder Runen in Buchenholz geschnitzt – die Buche ist also eng mit unserer Kultur verbunden. Mit einem Umfang von 7,6 Metern steht die dickste einstämmige Buche des Landes seit 250 Jahren in Maienfeld im Kanton Graubünden.
VERWENDUNG
Buchen bieten ein hartes, gut biegbares Holz, das früher besonders in der Spielzeugindustrie beliebt war. Heute wird es häufig als Energieholz genutzt, da Buchenholz lange und ruhig brennt. Obwohl das Buchenholz sehr gute statische Eigenschaften hat, ist die Nachfrage nach Bauholz aus Buche gering. Auch Hersteller von Möbeln, Parkett, Treppen, Sperrholz und Papierholz greifen gerne zu Schweizer Buchenholz. Im Aussenbereich ist das Buchenholz wegen dessen geringer Dauerhaftigkeit gegenüber holzzerstörender Pilze nicht geeignet. Da sich das Holz aber gut imprägnieren lässt, wird es von der SBB als Kreosot-Imprägnierte Bahnschwellen im Gleisbau eingesetzt.